Sich Zeit zu nehmen, um sich mit der eigenen Verlust-Geschichte auseinanderzusetzen, kann ein hilfreicher Weg der Heilung und eine wundervolle Kraftquelle sein.
Vor einiger Zeit habe ich an der Infoveranstaltung „TrauerbegleiterInnen“ von der #Regenbogenakademie und Christine Kempkes teilgenommen. Ich wollte mal reinspüren, ob das für mich interessant sein könnte.
Um sich für diese Ausbildung zu bewerben, reicht bitte Eure Verlust-Geschichte ein, sagte Christine zum Schluss. Zu prüfen, ob wir selbst unsere Verluste verarbeitet haben bzw. wie wir mit unseren Verlusten umgehen, ist sehr wichtig, wenn wir andere Menschen in ihrer Trauer begleiten wollen.
Die Frage „Was ist meine Verlust-Geschichte?“ beschäftigt mich seit Jahren immer wieder.
Wenn ich mir meine Verlust-Geschichte angucke, zieht sich "Verlust" wie ein roter Faden durch mein Leben.
Es fing an, als ich nach der Geburt auf der Intensivstation lag. 1974 wurde Eltern nicht erlaubt, dort bei ihren Kindern zu bleiben. Ein schrecklicher Verlust, den die kleinen Würmer dadurch erleben mussten! Erst Jahre später hat die Medizin erkannt, wie wichtig dieser Kontakt für Babies ist.
Verluste können unterschiedliche Gesichter haben
Es ist nicht immer der Tod eines Lebewesens, sondern auch Trennungen, Situationen, in denen wir uns im Stich gelassen fühlen, der Verlust eines Arbeitsplatzes oder auch des Glaubens an eine bestimmte Sache. So können Verluste ganz unterschiedliche Gesichter haben
Verluste können wir von min. zwei Seiten betrachten:
👉 1. Den Verlust und den verursachten Schmerz selbst.
👉 2. Was uns geholfen hat ihn zu überwinden.
Oftmals nehmen wir uns keine Zeit Verlust und Schmerz wahrzunehmen
Oftmals nehmen wir uns keine Zeit, unsere Verluste und den Schmerz wirklich wahrzunehmen. Wir wollen lieber gleich zu Schritt zwei übergehen und weitermachen.
Sich den Raum zu nehmen, diese Dinge auszusprechen und zu fühlen, ist aus meiner Sicht jedoch ein wichtiger Schritt zur Heilung.
Trauer ist ein Prozess wie eine Wellenbewegung, die uns mal vor- und mal zurückführt
Erst wenn wir lernen, Trauer und Schmerz anzuerkennen und dabei gut für uns sorgen, können wir in kleinen Schritten weitergehen. Dabei endet nicht das eine und das andere fängt an, sondern dieser Prozess ist eher wie ein Tanz - eine Wellenbewegung -, die uns mal vor- und mal zurückführt.
Ein Rückblick kann eine wundervolle Kraftquelle sein
Betrachten wir jedoch im Rückblick die Verluste unseres Lebens, kann dies eine wundervolle Kraftquelle sein.
Ich habe vor über 10 Jahren angefangen mich mit meinen Verlust-Geschichten auseinanderzusetzen. Das macht die Verluste nicht weniger schmerzhaft. Doch mit vielen von ihnen habe ich in der Zwischenzeit meinen Frieden gefunden.
Zusätzlich ist durch dieses Hinsehen und Auseinandersetzen ein wichtiger Werkzeugkoffer entstanden, der mir in schwierigen Zeiten nicht nur die Hoffnung, sondern auch die Tools gibt, auch diese Situation zu überstehen.
Doch der Tod ist neu für mich.
So sitze ich vor meinem Werkzeugkoffer, sortiere veraltetes aus und schaffe Platz für Neues. Denn der Tod ist neu und verändert mich. Jeder Verlust verändert uns. Wohin es mich wohl dieses Mal führt?
Was ist Deine Verlust-Geschichte und wie gehst Du damit um?
#JaIchDarf #PloetzlichWitwe #TrauerHatVieleGesichter #DuBistNichtAllein #DenEigenenWegFinden #SchwierigeZeiten
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