Gedanken zu Leichtigkeit & Freude in Zeiten der Trauer
Da sind sie wieder:
Leichtigkeit und Freude.
Wie habe ich sie vermisst! 💖
Scheu wie ein Reh linsen sie hervor.
Schauen, ob die Gefahr vorbei ist.
Lange Zeit haben sie sich versteckt.
Die Gefahr war einfach zu groß.
Zu lange waren Krankheit und Tod zu Gast.
Und mit ihnen Unsicherheit und Angst.
Der Körper kampfbereit.
Doch nun ist es vorbei.
Ich darf loslassen.
Nicht meinen Herzensmenschen. Nein.
Auf gar keinen Fall.
Wir bleiben in Liebe verbunden.
Doch diese Kampfbereitschaft,
die meinen ganzen Körper in Alarmbereitschaft hält
und mir den Kopf vernebelt.
Sie kann gehen.
Denn: Das Schlimmste, was passieren konnte, ist passiert.
SIE IST TOT.
Mein Körper gelähmt.
Schockzustand.
Ich kann nicht atmen.
Ich möchte mich nur noch verkriechen.
Die Decke über den Kopf ziehen.
Doch da gibt es Dinge, die erledigt werden müssen.
Eckpfeiler meines Lebens, die nicht auch noch einstürzen dürfen.
Also raffe ich mich auf.
Schritt für Schritt.
Bis ich in gefühlter Sicherheit bin.
Nun, darf ich nur für mich sein.
Die Tür fest verschließen.
1.000 und eine Träne.
Mein Inneres zerfleischt und blutig.
Die Decke überm Kopf verschwimmt die Zeit vor meinen Augen.
Ich gebe mich meiner Trauer hin.
Ich sehe Dich, flüstere ich ihr zu.
Ich spüre Dich und nehme uns beide liebevoll in den Arm.
Ganz langsam wandelt sich der Schmerz.
Die Wunde heilt.
Ich fange an, Liebe und Verbundenheit in unseren Erinnerungen zu spüren.
Entwickle Dankbarkeit für meinen Körper, meinen Kampfgeist, mein Leben.
Der Nebel lichtet sich.
Ich kann wieder atmen.
Und eines morgens, beim Radfahren um den See, passiert es:
Ich spüre Leichtigkeit und Freude.
Scheu wie ein Reh linsen sie hervor.
Wie habe ich sie vermisst! 💖
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